OEKO-TEX® erkennt den Wert und die Vertraulichkeit chemischer Rezepturen an. Trotzdem ist die Offenlegung aller Inhaltsstoffe und bekannten Schadstoffe erforderlich, die unter die OEKO-TEX® Vorschriften fallen oder als Gefahrstoffe gemäß GHS oder Artikel 57 der REACH-Verordnung 1907/2006 gelten. Durch die vollständige Angabe aller Inhaltsstoffe und Schadstoffe können Prüfaufwand und Kosten für den Zertifizierungsprozess reduziert werden. Alle bereitgestellten Informationen werden vom Prüfinstitut und OEKO-TEX® verschlüsselt und sicher gespeichert.

Nein, das OEKO-TEX® STeP Label darf nicht für die Produktetikettierung genutzt werden. Es ist ausschließlich für die B2B-Kommunikation gemäß unseren Nutzungsbedingungen bestimmt. Weitere Informationen zur Verwendung des STeP Labels sowie der Verbraucherlabels OEKO-TEX® MADE IN GREEN, OEKO-TEX® STANDARD 100 und OEKO-TEX® LEATHER STANDARD finden Sie im OEKO-TEX® Labelling Guide.

Ja, auch ohne eigene OEKO-TEX® Zertifizierung können Sie ein MADE IN GREEN Label erhalten, wenn Ihre Zulieferer die Bedingungen für MADE IN GREEN erfüllen. Marken und Einzelhändler können die MADE IN GREEN Produkt-ID ihres Lieferanten unter ihrem eigenen Firmennamen verwenden, vorausgesetzt, alle Voraussetzungen des MADE IN GREEN Standards sind erfüllt.

Ja, Chemikalien, die mit dem OEKO-TEX® ECO PASSPORT zertifiziert sind oder in der ACP-Liste (Accepted Chemical Products) von OEKO-TEX® aufgeführt werden, können als geeignet für den OEKO-TEX® STANDARD 100 oder andere OEKO-TEX® Standards vermarktet werden. Ohne diese Zertifizierung oder Listung kann OEKO-TEX® jedoch nicht die Eignung der Chemikalie für die Verwendung in den genannten Standards überprüfen. In solchen Fällen ist es dem Hersteller oder Verkäufer der Chemikalie untersagt, das OEKO-TEX® Kennzeichen in irgendeiner Form in direktem Zusammenhang mit bestimmten Produkten zu verwenden.

Wenn ein Chemikalienhersteller oder -händler die Eignung seiner Produkte ohne die OEKO-TEX® Zertifizierung oder Listung selbst bestätigt, gilt dies als Selbsterklärung. Diese "Selbsterklärungen" müssen als "unbestätigte Selbsterklärung" gekennzeichnet sein und dürfen nicht im Namen oder im Auftrag von OEKO-TEX® gemacht werden. In solchen Fällen dürfen die OEKO-TEX® Marken nicht verwendet werden, und OEKO-TEX® übernimmt keine Haftung für diese Behauptungen.

Die Grenzwerte des OEKO-TEX® STANDARD 100 und OEKO-TEX®LEATHER STANDARD sind konform mit den relevanten Einträgen in Anhang XVII und Anhang XIV der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 18. Dezember 2006 zur Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung chemischer Stoffe (REACH).

 

Alle textil- und lederrelevanten Stoffe aus der Kandidatenliste besonders besorgniserregender Stoffe (SVHC) der Europäischen Chemikalienagentur werden durch den OEKO-TEX® STANDARD 100 und den OEKO-TEX® LEATHER STANDARD abgedeckt und stellen somit sicher, dass entlang der Lieferkette keine Kommunikationspflichten bezüglich der SVHC-Stoffe erforderlich sind. Für einige seltene Beispiele, in denen SVHC-Stoffe vorhanden sind und aufgrund technischer Beschränkungen nicht vermieden werden können, wird dies jedoch klar im Geltungsbereich des Zertifikats angegeben und unterstützt somit die Kommunikationspflicht.

 

Die Einhaltung der Verordnung (EU) 2019/1021 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20. Juni 2019 über persistente organische Schadstoffe (POPs-Verordnung) ist ebenfalls gewährleistet.

 

Der STANDARD 100 von OEKO-TEX® hat vergleichbare Produktklassen und erfüllt alle Grenzwerte der GB 18401. Allerdings enthält die GB 18401 auch Kennzeichnungsanforderungen, die nicht Teil des OEKO-TEX® STANDARD 100 Kriterienkatalogs sind.

 

Darüber hinaus sind alle OEKO-TEX® Partner-Textillabore CPSC (Consumer Product and Safety Commission of the United States) akkreditiert und somit dient ein Laborbericht für OEKO-TEX STANDARD 100 Produktklasse 1 Artikel als Nachweis der Einhaltung des Gesamtbleigehalts (CPSIA; mit Ausnahme von Accessoires aus Glas) in Kinderprodukten.

 

Schliesslich überwacht das OEKO-TEX® Team regelmäßig die AFIRM (Apparel and Footwear International RSL (Restricted substance list) Management Group), die ZDHC-Liste (Zero Discharge of Hazardous Chemicals) sowie andere relevante gesetzliche Regelungen und MRSL/RSL-Listen von Interessengruppen.

Perfluoroctansäure (PFOA) ist eine spezielle PFAS-Verbindung, die als industrielles oberflächenaktives Mittel in verschiedenen Prozessen der Textilindustrie verwendet wird, beispielsweise beim Färben oder bei der Synthese fluorhaltiger Polymere für Beschichtungen. Perfluoroctansulfonat (PFOS) ist ein weiteres oberflächenaktives Mittel und war früher der Hauptbestandteil verschiedener Textilschutzprodukte, z.B. zur wasserfesten Ausrüstung von Textilien. Aufgrund ihrer erheblichen Gefahren für die Umwelt und die menschliche Gesundheit ist die Verwendung von PFOA seit 2020 und die Verwendung von PFOS seit 2009 in der EU eingeschränkt. Sie dürfen in der EU nicht mehr verwendet werden.

Per- und Polyfluoralkylsubstanzen (PFAS) sind eine große Gruppe synthetischer Organofluorchemikalien, darunter PFOA und PFOS. PFAS werden seit Jahren in vielen verschiedenen Branchen aufgrund ihrer wasser-, öl- und schmutzabweisenden Eigenschaften eingesetzt. Die Textilindustrie gehört weltweit zu den größten Nutzern von PFAS, die in großem Umfang als Prozesschemikalien zum Färben von Textilien oder als Textilveredelung, beispielsweise für wasserdichte Outdoor-Bekleidung, Regenjacken, Feuerwehrausrüstung, Sport-BHs und Innendekoration, verwendet werden. 

Die OEKO-TEX® ORGANIC COTTON Zertifizierung beginnt auf dem Anbaugebiet, wo die Baumwolle nach einem der IFOAM (International Federation of Organic Agriculture Movements) Standards als biologisch zertifiziert wird. Die Bio-Baumwolle wird dann über die gesamte Lieferkette bis hin zum Endprodukt mit OEKO-TEX® Transaktionszertifikaten begleitet. Durch Tests auf gentechnisch veränderte Organismen (GVO), die vorwiegend in der konventionellen Landwirtschaft verwendet werden, und Tests auf Pestizide stellen wir zusätzlich sicher, dass die Baumwolle biologisch ist.

OEKO-TEX® verkauft oder produziert keine Produkte. Wir testen und zertifizieren Textil- und Lederprodukte. In unserem OEKO-TEX® Einkaufsführer finden Sie Textil- und Lederhersteller, die mindestens einen OEKO-TEX® Standard erfüllen. Wenn Sie weitere Informationen benötigen, wenden Sie sich bitte an unser Institut in Ihrem Land.

Der Status „under review“ bedeutet, dass sich das Zertifikat im Prozess der Verlängerung befindet und die Proben für die nächste einjährige Laufzeit überprüft und getestet werden. OEKO-TEX® Zertifikate sind ein Jahr gültig. Danach werden die vom Zertifikat abgedeckten Artikel und Materialien erneut unter Berücksichtigung des aktuellen Kriterienkatalogs in einem unserer unabhängigen Partnerprüflabore getestet.